Bei den Gewichtheber-Europameisterschaften im türkischen Antalya belegte Christin Ulrich vom ASV Ladenburg einen hervorragenden fünften Platz in der Gewichtsklasse bis 58kg. Dabei verbesserte sie unter anderem ihre deutschen Rekorde im Stoßen und im Zweikampf.
Etwas nervös startete die Sportsoldatin in den Wettkampf. Bei ihrem ersten Auftritt in einer A-Gruppe, und damit auch im internationalen Fernsehen, scheiterte sie an ihrer Anfangslast von 88kg. In der Wiederholung konnte sie diese Last aber sicher bewältigen und stellte im dritten Versuch den von ihr gehaltenen deutschen Rekord mit 90kg ein. Hier wären sicherlich noch 2kg mehr im Bereich des Möglichen gewesen. In der Einzelwertung belegte sie den achten Rang.
Im Stoßen zeigte Christin Ulrich sich bestens aufgelegt. Mit 110kg startete die Stütze der Ladenburger Mannschaft schon nahe an ihrer Bestleistung in den Wettkampf. Im zweiten Versuch verbesserte sie ihren eigenen deutschen Rekord auf 113kg. Dies bedeutete Rang fünf im Stoßen. Im dritten Versuch steigerte man auf 116kg um eine noch bessere Platzierung zu erreichen – Platz drei wäre hier möglich gewesen. Leider war dieses Gewicht noch zu schwer, wobei sie auch durch eine Jury-Unterbrechung von der Hantel zurückgerufen wurde und so die Versuchsvorbereitung gestört wurde.
Insgesamt kam die sympatische Sportlerin auf 203kg im Zweikampf. Damit verbesserte sie ebenfalls den deutschen Rekord und übertraf die Olympianorm um 4kg. Nun darf die Sportlerin sich berechtigte Hoffnungen auf eine Olympianominierung machen. Das endgültige Aufgebot der Frauenmannschaft wird nach der EM bekannt gegeben. Das dabei an ihr kein Weg vorbeiführt, da sind sich die Verantwortlichen des ASV Ladenburg sicher.
Die Gewichtsklasse wurde von der jungen Aserbeidschanerin Boyanka Kostova mit 215kg vor Romela Begaj aus Albanien, ebenfalls 215kg, aber im Körpergewicht schwerer, und Russin Yelena Shadrina (211kg) gewonnen. Sabine Kusterer vom KSV Durlach wurde mit 192kg im Zweikampf Neunte.
Fotos: Dr. Dominic Doerr